Formfindung als Wiederverwertungsprozeß

Kaisers Bildsprache besticht  in ihrer Distanziertheit und gleichzeitiger Abwesenheit.
Die gedämpften dunklen Farbtöne und schablonenartigen Muster, denen durch ihre Repetition ein eigenwilliger Rhythmus  innewohnt, deuten die Abgeschiedenheit des modernen Menschen in der kimmerischen Finsternis des Alls an. Die Masse verdrängt die individuelle Eigenart des einzelnen. Die Bilder stellen formal und inhaltlich einen Wiederverwertungsprozess der Seinsform des modernen Menschen dar, sowohl formal und inhaltlich: sie rütteln wach und rufen auf zum Gegenteil,
nämlich: Farbe bekennen, die Einzigartigkeit eines jeden und unseres Planeten als sinnvolles und unabdingbares Kontrastprogramm zur repetitiven Gleichgültigkeit der Masse in Angriff zu nehmen. Dabei ist das Thema des Saums sinnbildlich für die Wiedersprüche der menschlichen Eigenart:  der Mensch strebt lebenslang nach schutz; der Saum wirkt schützend er umsäumt. Gleichzeitig baut er aber eine Grenze nach aussen auf und verhindert damit eine Öffnung zur Welt hin. So steht der einzelne Mensch wohl geschützt und zugleich aber isoliert in der Welt.

 

Nana Pernod, Zürich

A.Schantl L.Kogler J.Rössl M.Rennhofer O.Rychlik Rychlik+Krumpl W.Hilger W.Pauser J.P.Hodin M.Wagner W.Stelzer N.Pernod H.Knack Ch.Krejs F.Steininger

M.Wagner III Carl Aigner Alexandra Schantl II Oswald Oberhuber Günter Oberhollenzer Michaela Seiser Lucas Gehrmann Alexandra Schantl III Gerhard Kaiser I Gerhard Kaiser II