Gerhard Kaiser bedient sich einer zeitgenössischen „Ars combinatoria“, um seinerseits zu phänomenologischen Betrachtungen zu gelangen, die vor allem die aktuelle Bedeutung und Funktion des (digital reproduzierbaren, manipulierbaren und distribuierbaren) Bildes im Verhältnis zum realen Leben und zu den Dingen der Wirklichkeit betreffen. Kaiser kombiniert bzw. verbindet, überlagert, schichtet … Ausschnitte der uns umgebenden Welt der Zeichen,
Bilder und Artefakte, die er zunächst (im Fernsehen, am Zeitungskiosk, im Internet oder auch am Dachboden der Großeltern …) findet, sammelt und fotografisch oder digital archiviert, um sie mittels unterschiedlicher Techniken (Zeichnung, Digital- und Siebdruck, Schablonierung, Montage …) in eine eigene Formen-, Farb- und Zeichensprache zu übersetzen und zu zwei- oder dreidimensionalen Bild-Objekten oder auch Installationen zu kombinieren. Auch wenn jene bildsprachlich stark reduziert und stets statisch sind, „pulsiert“ in ihnen der vorangegangene Prozess der Dekodierung und Rekodierung, der steten Verwandlung ihrer Zeichenelemente spürbar nach, so wie auch die mehrfachen Verschichtungen von Zeichen und Bildträgermaterialien ein lebendiges Wechselspiel zwischen ihren Betrachtern und dem sie umgebenden Raum suggerieren. Ermöglicht wird dadurch die Wahrnehmung von Phänomenen, die uns beim schnellen Konsum massenhaft produzierter und sich in schriller Lautstärke überbietenden (Bild-)Informationen verborgen bleiben. Dieser aufmerksamkeitsheischenden Schrille setzt Gerhard Kaiser bisweilen sein Menetekel, wenn dann und wann ein „aggressiver“ Farbfleck die bedachte Betrachter-Aufmerksamkeit stört.

A.Schantl L.Kogler J.Rössl M.Rennhofer O.Rychlik Rychlik+Krumpl W.Hilger W.Pauser J.P.Hodin M.Wagner W.Stelzer N.Pernod H.Knack Ch.Krejs F.Steininger

M.Wagner III Carl Aigner Alexandra Schantl II Oswald Oberhuber Günter Oberhollenzer Michaela Seiser Lucas Gehrmann Alexandra Schantl III Gerhard Kaiser I Gerhard Kaiser II